NABU Aktuelles
Schmetterlingsarten im Focus
Hungen, 09.08.2015 (hw) // Mehr als die Hälfte der heimischen Tagschmetterlinge sind vom Aussterben bedroht. Ein langer, heißer Sommer wie dieser bietet den „fliegenden Edelsteinen" die Chance, eine zusätzliche Generation zu entwickeln. Doch das ist nur ein Tropfen auf den sprichwörtlich heißen Stein. Denn die wahre Gefährdung liegt in der Zerstörung ihrer Lebensräume und dem Klimawandel, so Heinz Weiss, Arbeitskreisleiter der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON). Eine hoch interessierte Gruppe von 30 Naturfreunden folgte der Einladung. Mit dem Schmetterlingsexperten,
Dipl. Biologe Ernst Brockmann, ging es zu einer zweistündigen Führung über einen reich strukturierten Magerrasen „Auf dem Leibesberg" im Süden von Nonnenroth.
Dipl. Biologe Ernst Borckmann leitete die Exkursion
Der gaukelnde Flug von Tagfaltern lässt häufig keine genaue Bestimmung zu. Deshalb verteilte der Biologe Fangnetze, erklärte deren Handhabung und wie die zerbrechlichen Tiere nach dem Fang in Beobachtungsgläser zu überführen seien. Erst einmal erklärte der Exkursionsleiter die verschiedenen Tagfalterfamilien. Arten wie Ritter-, Edel- und Dickkopffalter sowie Weißling und Bläulinge galt es zu merken. Die Ausbeute der „Schmetterlingsjagd" zeigte den rückläufigen Trend der Faltervorkommen und löste unter den Schmetterlingsfreunden Betroffenheit aus. Auffällig war das Fehlen vieler ganz gewöhnlicher Arten, die durch die Trockenheit und Hitze sehr leiden. Gerade unsere häufigsten Tagfalterarten Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, Heckenweißling, Schachbrettfalter, Schornsteinfeger und die Dickkopffalter-Arten fehlten völlig. Außer der Zerstörung der natürlichen Lebensräume, so Ernst Brockmann, drohen den Schmetterlingen auch Probleme durch den Klimawandel.
Admiral
Unter der Hitze leiden vor allem die Arten, die auf blumenreiche Wiesen angewiesen sind. So haben sich die Teilnehmer über ein einzelnes Individuum der Golden Acht gefreut, die vor ein paar Jahrzehnten noch zu hunderten auf den Wiesen zu sehen waren. Umgekehrt waren Kurzschwänziger Bläuling und Kleiner Perlmutterfalter noch vor zwanzig Jahren hessenweit ausgestorben und der Mauerfuchs kaum zu finden. Heute sind die Arten wieder vermehrt zu finden.
Raupe des Schwalbenschwanzes
So war an diesem Vormittag in Nonnenroth deutlich spürbar, dass unser Klima sich verändert und die Natur die Konsequenzen bereits zu spüren bekommt. Viele gerade der Arten, deren Anwesenheit für uns selbstverständlich ist, sind stark rückläufig und werden vielleicht bald nur noch in den Höhenlagen von Vogelsberg und Rhön zu finden sein. Andere Arten breiten sich aus oder kommen aus dem Mittelmeer-Raum zu uns. Die Welt ist im Wandel, auch in Nonnenroth.
Das Wechselspiel zwischen Pflanzen und ihren Bestäubern findet nur mehr auf
sehr begrenztenFlächen statt. Und wir wissen nicht, ob dies für das weitere
Überleben vieler Pflanzen- und Tierarten ausreicht. (Foto: hw)
Ohne Blumen keine Bienen (Foto: hw)
NABU Kinder besuchen den Stadtturm, die Eisdiele und Familie Storch in Lich
Unser Ausflug nach Lich
Bergvogelexkursion in der Schweiz
Riederalp/Nonnenroth, 24.06.2015 (hw) // Die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) brachte einen Koffer voller toller Erinnerungen an die schönen Tage im Aletschgebiet mit nach Hause. Eingeladen hatten der Schweizer Vogelschutz und Birdlife Schweiz zur
75. Bergvogelexkursion auf der Riederalp.
Die 130 TeilnehmerInnen, die aus der gesamten Schweiz und aus dem Kreis Gießen angereist waren, wurden von einer fantastischen Naturlandschaft empfangen.
Die Fahrt mit der Seilbahn dauerte zehn Minuten und brachte die Besucher von der Talstation Mörel-Filet auf die auf 1925 bis 2222 Meter liegende, autofreie Hochebene am Großen Aletschgletscher. Dort oben gab es eine atemberaubende Sicht auf die schönsten Viertausender der Schweiz.
Im Vordergrund das Pro Natura Infozentrum in der Villa Cassel und dahinter das Matterhorn
Gegen Süden steht majestätisch das Matterhorn, eingebettet zwischen Weisshorn und der Mischabelgruppe, im Norden der einzigartige Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau. An den vier Exkursionstagen standen Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden auf dem Programm. Je nach Kenntnissen und Interessen galt die Aufmerksamkeit nicht nur den Vögeln, sondern auch den Pflanzen und anderen Artengruppen.
Blick auf den Aletschgletscher
Vor der beeindruckenden Kulisse des 23 Kilometer langen Aletschgletschers, er ist der längste Eisstrom der Alpen und Herz des UNESCO Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch, erkundete die Gruppe den urigen Aletschwald. Der gletschernahe Bereich wird von einer offenen, sich entwickelnden Pionier Vegetation eingenommen.
Birkhahnbalz in der Riederfurka
Im oberen Bereich dominiert dagegen ein Altbestand aus Arven und Lärchen mit einem dichten Unterwuchs aus Wollgras sowie Zwergsträuchern. 1933 wurde er unter absoluten Schutz gestellt. Seither besuchten jährlich bis zu 70 Tausend Personen das rund 410 Hektar große Naturreservat. Neben den verschieden Säugetieren wurden hier mehr als 60 Vogelarten nachgewiesen. Im Aletschgebiet trifft man das Birkhuhn heute noch recht häufig an und die Teilnehmer hatten großes Glück, sechs Hähne aus nächster Nähe und über Stunden beobachten zu können.
Birkhahn
Zu den Highlights zählten auch das Schneehuhn, Steinadler und Gänsegeier. Vom Ausgangspunkt auf der Riederalp konnten die Naturfreunde quasi vor der Haustüre speziellere Arten, wie den Steinrötel, Zitronengirlitz und Zippammer beobachten.
Sei dabei, Plätze frei ... bei den Hungener Ferienspiele!
Nonnenroth, 15.06.2015 (hw) // Lass deiner Fantasie freien Lauf auf der NABU Forschertour nach Nonnenroth.
Die Gruppe bietet auch dieses Jahr wieder seine Bike Tour an. Noch sind Plätze frei, um sich anzumelden. Im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt Hungen findet die Veranstaltung am Dienstag, 18. August 2015, „Mit Bike & Forscherdrang Natur erleben", statt.
Radtour
Gemeinsam wollen wir spannende Entdeckungen in der heimischen Tier- und Pflanzenwelt machen. So manches Mitbringsel, das wir unterwegs finden, werden wir dann in der Vogelschutzhütte untersuchen und Flugversuche mit selbst gebastelten Gleitfliegern durchführen. Die Gruppe wird auch mit verschiedenen Blättern experimentieren und dabei erfahren, wie der Lotus-Effekt funktioniert. Das sind nur einige Beispiele, die vielleicht neugierig machen, mitzumachen.
Stoppt den Mähtod!
Nonnenroth, 09.06.2015 // Wie in jedem Jahr erfolgt jetzt bei günstigen Witterungsbedingungen die Heuernte und wie in jedem Jahr ist das Abmähen der Wiesen mit dem Mähtod unzähliger Rehkitze verbunden.
Relativ nah miterleben konnten wir das, als vergangene Woche 3 Rehkitze beim Abmähen einer Wiese in Hungen-Nonnenroth getötet wurden. Daher unser Appell an die Landwirte „Tragen Sie durch verantwortungsvolles Handeln und den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen dazu bei, um solche Fälle zu vermeiden." Auch wenn es da, trotz aller Bemühungen, nicht immer eine hundertprozentige Sicherheit zum Schutz dieser Tiere geben kann, so ist doch jedes gerettete Tier ist der Dank für Ihre Anstrengungen und ein Beitrag zur Erhaltung unserer Natur. Bilder: hw, Text: br
Die Wiese liegt nur wenige Meter vom Siedlungsbereich entfernt
Vögel pflegen, aber nicht verhätscheln
Nonnenroth, 06.06.2015 (hw) // Frau Sheppard aus Hungen-Nonnenroth kümmert sich seit über 40 Jahren freiwillig um verwaiste und verletzte Vögel. Wer sich am lautesten bemerkbar macht, kommt zuerst an die Reihe. Das scheinen die rund drei Wochen alten Turmfalken bereits verinnerlicht zu haben. Sie reißen ihren Schnabel auf und schreien so laut es geht, um vor ihren Geschwistern ans Futter zu kommen.
Turmfalken
Mit den Küken gefüttert werden sie aber nicht von ihrer Mutter, sondern von Helga Sheppard. Sie engagiert sich ehrenamtlich in Ihrer selbst aufgebauten Vogelpflegestation und sorgt dafür, dass elternlose oder verletzte Vögel wieder in die Luft kommen. Ersatzmutter zu sein ist zeitaufwendig, sehr sogar. „Es gibt Vögel, die täglich bis zu 900 Mal zum Nest fliegen, um ihre Jungen zu füttern", sagt Heinz Weiss, Arbeitskreisleiter der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) und Vorsitzender der NABU Gruppe Nonnenroth. Ganz so oft werden die elternlosen Jungvögel, die unter ihrem Nest auf einem Bauernhof gefunden wurden, in der Pflegestation nicht gefüttert. Dennoch ist die Pflegemutter von morgens bis abends im Einsatz, um die hungrigen Falken und Schleiereulen zu versorgen. Doch bald schon dürften die Vögel groß genug sein, um selbstständig Futter zu suchen. Bevor sie jedoch in die große Außenvoliere dürfen, geht es für sie in eine kleinere Voliere zum Flugtraining. „Sie müssen zuerst Muskeln aufbauen, um überhaupt fliegen zu können", erklärt Sheppard. So schnell wie möglich sollen die Vögel selbstständig in der Natur überleben können.
Schleiereule
Doch nicht alle freuen sich gleichermaßen über die wiedergewonnene Freiheit. Eine Amsel, die drei Tage zuvor entlassen wurde, kehrt immer wieder zur Pflegestation zurück. Einige der vorbeigebrachten Tiere überleben nicht. „Oftmals reicht bereits ein Katzenbiss, und ein Vogel stirbt an einer Infektion", sagt Frau Figoy. Wer verletzte oder verwaiste Vögel findet, sollte diese möglichst rasch und am besten in einer Kartonschachtel mit Luftlöchern in eine Vogelpflegestation bringen. Manchmal würden die Helfer aber auch zu früh eingreifen, sagt Sheppard. Deshalb rät sie:"Jungvögel, die auf den Boden gefallen sind, sollen auf einen Ast gesetzt werden und erst dann in die Station gebracht werden, wenn die Elternvögel diese innerhalb einer Stunde nicht holen." In der Natur ist die Überlebenschance trotz allem am größten. Die Arbeit von Frau Sheppard wird durch keinerlei instituelle Zuschüsse gedeckt. Man kann Sie aber mit einer Spende unterstützen.
Voller Einsatz für den Artenschutz
Nonnenroth, 16.05.2015 (hw) // Vorsitzender Heinz Weiss begrüßte die Mitglieder zur Jahreshauptversammlung in der Vogelschutzhütte. Auf der Tagesordnung standen der Jahresbericht des Vorsitzenden, der Kassenbericht, der Bericht der Kassenprüfer bestätigten dem Verein eine einwandfreie Kassenführung und eine satzungsgemäße Verwendung der Mittel. Entlastung wurde erteilt. Durch den Wohnungswechsel der seitherigen Kassenleiterin wurde eine Neuwahl notwendig. Frau Claudia Maurer wurde zur neuen Kassenleiterin gewählt.
In seinem Bericht stellte der Vorsitzende die zahlreichen ehrenamtlichen Arbeiten der Gruppe vor. Sie reicht von der reinen Beobachtung der heimischen Vögel, über deren Schutz bis hin zur Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema. Mittelbar wie unmittelbar profitiert der Mensch von diesem Teil des Naturschutzes.
Die Gruppe will mit ihrer Arbeit, so der Vorsitzende, die Vielfalt und Qualität der Lebensräume im Dorf und in der Gemarkung fördern. Damit rund ums Haus, neben den „Allerweltsarten", auch Pflanzen und Tiere mit besonderen Ansprüchen leben können. Deshalb sind die letzten Mager- und Trockenstandorte ein unverzichtbarer Teil des Naturhaushalts und der Kulturlandschaft. Sie gehören zu den artenreichsten Lebensgemeinschaften die die HGON gemeinsam mit der NABU Nonnenroth seit über vierzig Jahren im Focus haben.
Apollofalter, Foto: hw
In den vergangenen Jahren war es richtig, sich für die Auswahl und die konsequente Forderung nach Vergrößerung der Kernflächen im Staatswald zu engagieren. Die hessische Landesregierung hat nachgebessert und wird acht Prozent seiner Fläche aus der wirtschaftlichen Nutzung nehmen. Am Umwelttag der Stadt Hungen war der NABU Nonnenroth mit einem Infostand, „Gärtnern ohne Torf" präsent.
Die Kinderarbeit mit vielen spannenden Projekten stand mit im Mittelpunkt der Vereinsarbeit. Außerdem beteiligten sie sich an der Kunstleitpfosten-Mitmachaktion im Vorfeld der Landesgartenschau in Gießen. Am 23. Nonnenrother Dorffest nutzten viele Besucher das Angebot unter dem Motto – „Mit Freude die Natur erforschen". Eine Bergvogel-Exkursion mit der HGON und der NABU Nonnenroth führte in das schöne Simmental im Berner Oberland, sowie eine Wanderwoche in den Nationalpark Hohe Tauern. Die „Blauen Waldfüchse" des Licher Waldkindergarten waren zu Gast in der Vogelschutzhütte. Es war zugleich ein lebendiger und kurzweiliger Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der Naturschützer.
24. Nonnenrother Dorffest
Nonnenroth, 14.05.2015 (hw) // Mit dabei die örtliche NABU Gruppe, die so manche Mitmach - Aktion für Kinder an der Vogelschutzhütte, nicht weit entfernt vom "Dorffestrummel", vorbereitet hatte. Elida Flor Nevares bemalte die Gesichter der Kinder, die in fantasievolle Rollen schlüpften.
NONNENRÖTHER "MAGERRASENPERLE"
Hungen, 19.04.2015 (sk) // Bei schönstem Frühlingswetter luden die Gruppen Horlofftal und Nonnenroth des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) zu einer botanischen Frühjahrswanderung nach Hungen-Nonnenroth ein. Unter dem Motto, die "Kostbarkeiten der Wetterauer Trockeninsel in Nonnenroth erkunden" wurde bei der etwa dreistündigen Wanderung auf die ökologischen Besonderheiten nährstoffarmer, dafür aber besonders artenreicher Mager- und Trockenrasen auf dem Leibesberg eingegangen. Das Gebiet zeichnet sich aber auch als Lebensraum für Schmetterlinge, Insekten und Vögel aus.
Leibesberg
Treff-und Ausgangspunkt war die Vogelschutzhütte (Dorfmitte). Die Exkursion führte der Biologe und Botaniker Wolfgang Wagner. Stefan Kannwischer und Heinz Weiss, Vorsitzende der NABU Gruppen, konnten 51 interessierte Teilnehmer und den stellvertretenden Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Gießen, Herrn Ernst Brockmann, der auch die besten Grüße der verhinderten Umweltdezernentin Dr. Christiane Schmahl überbrachte, begrüßen. Die Wanderung führte über den Kirchberg, mit einem wunderschönen Blick auf das Exkursionsgebiet und weiter durch die landschaftlich reizvolle Nonnenröther Gemarkung mit Streuobstwiesen und Hecken. Der betörende Duft der blühenden Schlehen verbreitete einen Vorgeschmack auf den erwarteten Blütenreichtum. Der Grünspecht als Charaktervogel der Obstwiesen begrüßte die Wanderschar mit seinem schallenden "Lachen. Auf dem "Leibesberg" informierte Erhard Thörner als Projektleiter der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) die Gruppe über das seit 1991 laufende Naturschutzprojekt, das gemeinsam mit der Flurbereinigung, der Teilnehmergemeinschaft, der Stadt Hungen, der HGON und der örtlichen NABU Gruppe umgesetzt wurde.
Dipl. Biologe Wolfgang Wagner
Die HGON fungiert seit dieser Zeit als Pächter und hat dort mit den Nonnenröther Naturfreunden und ihrer Jugendgruppe zahlreiche Arbeitseinsätze zur Verbesserung der Biotopstruktur durchgeführt.
Die jungen Naturschützer haben bei den Pflegearbeiten fleißig mit angepackt
Im Rahmen der Wanderung wurde auch die Biotoppflege auf den Magerrasenbereichen durch die städtische Schafherde erläutert.
Weitere botanisch und zoologisch wertvolle Landschaftsbereiche mit ihren Basaltkuppen wie den "Haubenstein", "Hitzelberg" und "Riedköppel" sind ein unverzichtbarer Teil des Naturhaushalts und unserer Kulturlandschaft, so Stefan Kannwischer.
Geologie
Wolfgang Wagner erklärte, dass auf die im Regenschatten des Taunus (Hauptwindrichtung Südwest) liegenden Landschaftsbereiche, die sich von Ober-Mörlen/Butzbach über Hungen, Münzenberg und Nidda bis nach Ranstadt/Ortenberg erstrecken, geringere Jahresniederschläge bis auf ein Minimum von 560 Litern/qm niedergingen. Dieser so abgegrenzte Landschaftsraum wird als "Wetterauer Trockeninsel" bezeichnet.
Aufmerksam folgte man den Erklärungen des Botanikers
Auf den dortigen Basaltkuppen haben sich in Verbindung mit mildem, relativ sonnenreichen Klima artenreiche Lebensgemeinschaften von Pflanzen und Tieren herausbilden können. Voraussetzung hierfür war neben dem Klima aber auch die in Oberhessen seit vielen Jahrhunderten etablierte Hüteschäferei mit Schafen und Ziegen. Nur durch die kontinuierliche Beweidung konnte das Offenhalten der Magerrasenbereiche mit teilweise anstehendem Fels, gewährleistet werden. Die Erhaltung dieser einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt war auch Gegenstand der auf 5 Jahre begrenzten Förderung des vom Land Hessen zu 50 % unterstützten LIFE+ -Naturschutzprojektes "Wetterauer Hutungen". Die Stadt Hungen profitierte sehr von diesem Projekt mit erheblichen Zuschüssen für den Tourismus, Gastronomie, Lebensmittelhandwerk und Schäferei.
Pflanzen
Der Blütenflor des Frühlings wird botanisch von Frühlings-Hungerblümchen, den gelben bodendeckenden Blütenteppichen des Frühlingsfingerkrautes, der Feld-Hainsimse (Frühlingssegge) und dem Knöllchen-Steinbrech eröffnet. Wohlriechendes Veilchen, Purpur-Taubnessel, Hügelerdbeere und der gelbblühende Färberginster schließen sich zeitlich an. Den Exkursionsteilnehmern war überwiegend nicht klar, dass sich mit dem Steppengras, dem Kleinen Klappertopf (beide ROTE LISTE) und den mediterranen Pflanzenarten Sand-Thymian sowie Sand-Vergissmeinnicht Einwanderer aufgrund der guten Wachstumsbedingungen schon vor einigen Tausend Jahren dauerhaft in der Wetterau etabliert haben. Der eng begrenzte flachgründige Südhang-Bereich des "Leibesberges" mit offenen Felspartien wird dominiert von Scharfem und Mildem Mauerpfeffer (Fetthenne), der Sprossen-Felsennelke, Sandwicke und Dreiblättrigem Ehrenpreis (letztere 3 ROTE LISTE ARTEN).
Strukturell aufgelockert wird der "Leibesberg" mit kleinen Gehölzgruppen, Einzelbüschen und dichten, von großkronigen Eichen und Wildobstbäumen dominierten Heckenbereichen. Als Besonderheiten sind verschiedene Weißdornarten (naturmedizinisches Herzpräparat) und die Apfelrose zu nennen. Letztere verströmt aus drüsigen feinen Blatthärchen einen ultrareinen Apfelduft, dem künstliche Aromen das Wasser nicht reichen können. Eine besondere Pflanze der Magerrasen ist auch der Kleine Wiesenknopf, der als PIMPINELLE essentieller Bestandteil der in Hessen weitverbreiteten "Frankfurter Grünen Soße" ist (Grie Soß'). Zahlreiche Gräserarten bevölkern ebenfalls den "Leibesberg", von denen exemplarisch Schafschwingel, Kamm- und Ruchgras (verströmt Waldmeisterduft) genannt werden.
Neben all der Schönheit muss der Gefährdung der Magerrasen-Lebensräume jedoch ständig entgegengewirkt werden: Dies sind neben Überdüngung (auch durch Luftschadstoffe!), landwirtschaftlicher Intensivierung auch die Weide-Unternutzung mit darauffolgender Verbuschung. Damit häufigere und somit bekanntere Magerrasen-Pflanzen wie Wiesensalbei, Echtes (Gelbes) Labkraut, Kleiner Odermennig, Karthäuser-Nelke und Tüpfel-Johanniskraut auch weiterhin auf sonnenverwöhnten Hängen wachsen können, engagieren sich die Naturschutzgruppen HGON und NABU im Zusammenwirken mit anderen gesellschaftlichen Gruppen weiterhin für gefährdete Lebensräume und deren Bewohner. Gerade auch das Tüpfel-Johanniskraut (Blüh-Höhepunkt am 24. Juni - Johanni-Tag) steht als gesundheitsfördernde Pflanze für die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von wildwachsenden Pflanzen als Heilkräuter und Wildgemüse. Die ersten nachmittäglichen Strophen der Nachtigall verabschiedeten die nun botanisch "Fachkundigen" zur Nonnenröther Vogelschutzhütte, wo die Wanderer bei Kaffee & Kuchen die Gastfreundschaft der Nonnenröther NABU-Gruppe genießen durften.
Bei Kaffe und Kuchen wurden so manche Neuigkeiten diskutiert.
Ende April haben unzählige Kirschbaumblütenknospen ihre weiße Pracht entfaltet.//Foto: hw
Exkursion
zu den Kostbarkeiten der Wetterauer Trockeninsel in Nonnenroth
Sonntag, 19. April 2015, 14 Uhr
Treffpunkt: Vogelschutzhütte Nonnenroth
Botanische Frühjahrswanderung
Dipl. Biologe Wolfgang Wagner
NABU Horlofftal und NABU Nonnenroth
Interessenten sind herzlich willkommen!
Die Vogelwelt der Auen bestaunt
Hungen, 29.03.2015 (hw) // Um die Vogelwelt der Auen zu erkunden, machten sich 38 Teilnehmer unter der Leitung von Horst Scherer auf den Weg in die Horloffaue. Eingeladen hatte die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) Arbeitskreis Gießen.
Die Exkursionsteilnehmer
Treff- und Ausgangspunkt war die Kläranlage in Hungen-Utphe. Von hier aus war Meister Adebar nicht zu übersehen – der nicht weit entfernt seinen Horst besetzt hat. Mit lautem Schnabelklappern begrüßte er seine Partnerin. Dieses Klappern ist weit herum zu hören und beeindruckte die Naturfreunde sehr. Der Exkursionsleiter wies darauf hin, dass auch andere Vögel mit ihrem Schnabel unterschiedlich laute Töne erzeugen können. Die kühlen Temperaturen hatten sich über die Auenlandschaft gelegt, dennoch gab es eine Vielzahl an Arten zu sehen. Vom asphaltierten „Viehtriebweg" aus konnte man bequem und ohne zu stören in die Aue blicken. Wie es der Zufall wollte, konnte man sogar seltene Gäste, die Uferschnepfe, beobachten. Sie hatte in den letzten Jahren hier ihr Brutgebiet und gilt in Hessen als ausgestorben. 19 Kampfläufer suchten in dem kurzrasigen Feuchtgrünland nach Nahrung. Ein Schwarm von 220 Kiebitzen überflog die Aue. Direkt über den Köpfen der Gruppe kreiste der Rotmilan und wollte damit auf sich aufmerksam machen, dass er auch wieder aus dem Winterquartier zurück ist. Nur wenige Meter entfernt konnten die prächtig gefärbten Knäck-, Krick-, Spieß- und Schnatterenten bestaunt werden. Drei Bekassinen und einige Goldregenpfeifer waren auf den Schlammbänken zu finden.
Neu angelegte Flachwasserbereiche
Ein Trupp von 50 Kranichen zog nach Norden in ihr Brutgebiet. Sie machten in der Aue Zwischenstopp und wurden von Spaziergängern mit freilaufenden Hunden aufgescheucht. Eine beachtliche Anzahl von Wasservögeln erwarteten die Vogelfreunde am „Unteren Knappensee". Schnatterenten weit hinten auf dem See. Eine große Anzahl von Blesshühnern, ließ die dazwischen schwimmenden Spießenten bei oberflächlicher Betrachtung im Unauffälligen verschwinden. Herrlich bunte Krickenten im Prachtkleid schwammen an Rost- und Blässgans vorbei. Diese wiederum rasteten zusammen mit Graugänsen und Kormoranen auf aus dem Wasser ragenden Ästen. Weit draußen auf dem See waren Schellenten auf unermüdlichen Tauchgang. Sie unterscheidet sich in vielen Merkmalen von anderen Tauchenten. Etwa 60% des Tages verbringt sie unter Wasser – unermüdlich auf der Suche nach Nahrung. Mitte März sind die meisten Vögel bereits wieder auf dem Zug in ihre Brutgebiete in der Taiga. Für die Teilnehmer war es ein sehr lohnenswerter Vormittag.
Faszination Vogelwelt in der Horloffaue - erleben & entdecken
Foto: Sven Gilbert
Wann: Sonntag, 12. April 2015 um 10:00 Uhr
Treffpunkt: Hungen-Utphe an der Kläranlage
Interessenten sind herzlich willkommen
Silberreiher ist zum Hingucker geworden
Hungen, 15.03.2015, (hw) // Unter dem Motto „Letzte Wintergäste, erste Durchzügler" veranstaltete der Arbeitskreis Gießen der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) eine vogelkundliche Wanderung in die Wetteraue bei Lich.
Rot- und Schwarzmilan haben sich sehen lassen. Wachholder- und Singdrossel, Goldammer, Feldlerche, Krick,- Reiher,- und Stockenten, Höckerschwan, Nil- und Graugänse, der Weißstorch, Grau- und Silberreiher erfreuten die große Schar Besucher, die von Horst Scherer geführt wurden.
Foto: HW, Wo ist denn der Reiher?
Als Highlight konnten ein Schwarzkehlchen und ein Hausrotschwanz, die aus ihrem Winterquartier wieder bei uns eingetroffen sind, beobachtet werden. Der Silberreiher ist heute bei uns zu einem Hingucker geworden, so der Exkursionsleiter. Dabei fällt der große, weiße Vogel auch vielen Menschen auf, die sich selbst nicht zu den Vogelexperten zählen. Oft stehen die stattlichen Reiher gut erkennbar einzeln oder in Gruppen auf Wiesen und Äckern und suchen nach Nahrung. Noch rätseln die Vogelkundler, warum sich der Silberreiher seit Jahren ohne Fremdeinwirkung immer weiter nach Mittel- und Westeuropa ausbreitet, obwohl seine Brutgebiete eigentlich im Südosten Europas liegen.
Foto: Z.Tunka-LBV, Silberreiher
Der Arbeitskreisleiter, Heinz Weiss, erinnerte an die verschiedenen Maßnahmen der HGON, die zur positiven Entwicklung des Gebietes beigetragen haben. Auch wenn das Naturschutzgebiet nicht betreten werden darf, kann man aber vom Rad- und Fahrweg aus ungestört die Vielfalt der Vogelwelt in der Aue beobachten. Die nächste Exkursion findet am 12. April um 10 Uhr, TP Kläranlage, in Hungen-Utphe statt.
Die Vogelwelt der Horloffaue
Eine vogelkundliche Führung mit Horst Scherer veranstaltet die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) am Sonntag, 15. März. Los geht es um 10 Uhr an der Kläranlage in Hungen-Utphe. Der Naturraum der Horloffaue ist ein prägendes Landschaftselement und hat sich gerade auch für die Vogelwelt zu einem interessanten Lebensraum entwickelt. Auf der Wanderung können Sie mit uns beobachten und wissenswertes erfahren oder einfach nur über ihre Vielfalt staunen.
Seit einem halben Jahrhundert Volkszählung bei den Wasservögeln
v.l.n.r. : Horst Scherer, Dr. Hubertus Hipke, Erhard Thörner, Heinz Weiss, Jens Wörner,
Reiner Holler, Adolf Maruschka,
Nonnenroth, 05.03.2015, (hw) // Seit 50 Jahren werden in der nördlichen Wetterau und im südöstlichen Kreis Gießen vom Spätsommer bis Ende Frühjahr die durchziehenden, rastenden und überwinternden Gänse, Schwäne, Enten, Bleßrallen, Reiher, Kraniche, Hauben- u. Zwergtaucher usw. nach Alter und Geschlecht getrennt gezählt. Die Zählung ist Teil der ersten großflächigen Bestandserfassung dieser Vogelarten weltweit. Sie erfolgt nach gleichen, standardisierten Kriterien über 3 Kontinente, von Island im Norden bis Marokko im Süden und vom Atlantik im Westen bis nach Pakistan und Indien im Osten. Erfasst wird mit dieser Methode der gesamte Lebensraum der Vögel während eines Jahres. Es beginnt bereits in ihren oftmals in Nordeuropa und Sibirien liegenden Brutgebieten, so dann auf den Zugwegen, auf den mehr oder weniger lange aufgesuchten Zwischenrastplätzen und schließlich in den Überwinterungsgebieten.
Durchgeführt wird diese Bestandserfassung im heimischen Raum seit über 40 Jahren ehrenamtlich durch die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON). Initiator im heimischen Raum und langjähriger Koordinator war Erhard Thörner (Lich), der auch nach wie vor aktiv bei den Erfassungsarbeiten mitwirkt. Zur Zeit führen sieben HGON-Mitglieder unter der Koordination von Horst Scherer das Erfassungsprogramm durch, wie der Sprecher des HGON-Arbeitskreises Gießen, Heinz Weiss (Hungen) mitteilt.
Die Zählergebnisse werden zunächst hessenweit von der HGON gesammelt und an die Bundeszentrale weitergeleitet. Schließlich werden die Daten aus allen teilnehmenden Ländern in der internationalen Wasservogelzentrale in Slimbridge/England gesammelt und ausgewertet. Die Daten ermöglichen Aussagen über Bruterfolg, Verluste auf dem Hin- und Rückflug zu den Überwinterungsgebieten, während des Aufenthalts dort und auf den Zwischenrastplätzen. Sie ermöglichen auch eine gebietsweise Zuordnung. Die Daten geben auch Auskunft über Bestandsveränderungen wie Zu- und Abnahmen der verschiedenen Vogelarten und über die Auswirkungen von Veränderungen in den Lebensräumen durch menschliche Tätigkeiten oder etwa durch Klimaveränderungen. Die statistisch gesicherten Auswertungen finden auch Eingang bei politischen Entscheidungen wie etwa Schutz- und Förderprogrammen.
Pflegeeinsatz der NABU Kinder
Nonnenroth, 25.02.2014, (hw) // Wer arbeitet freiwillig an zig Tagen im Jahr bei Wind und Wetter? Wer leistet viele ehrenamtliche Stunden, um wertvolle Magerrasen, Feldholzinseln und Hecken zu erhalten? Das waren die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der NABU Gruppe Nonnenroth. Mit großem Engagement und vollem Eifer packten die NABU Kinder mit an. Sie fanden es ganz toll, dass ihre Eltern dabei mitgeholfen haben. Ohne sie geht auf den HGON/NABU-Pflegeflächen nichts. Egal, ob bei der Herbstmahd oder bei der Entbuschung. Mit bis zu 18 Helfern an Samstagen und sogar bis zu 6 Helfern in der Woche, konnte die NABU Gruppe auf ein engagiertes und zuverlässiges Team aus Ehrenamtlichen zählen.
Das Pflegeteam
Der reich strukturierte Leibesberg mit seinen Magerrasenflächen, bietet einer Vielzahl seltener Pflanzen, Insekten, Vögeln und Kleintieren einen attraktiven Lebensraum. Hier kommen die Heide,- und Kartäusernelke, der wilde Thymian oder das Frühlingsfingerkraut vor. Der Neuntöter brütet seit vielen Jahren in diesem Biotop und viele Schmetterlinge, wie der Schwalbenschwanz, sind hier zu beobachten.
Damit die Vielfalt erhalten werden kann, sind gezielte Eingriffe notwendig. Mit viel Elan und großem körperlichen Einsatz hat die eine Gruppe schnellwachsende Sträucher, wie Eschen, in den Hecken auf den Stock gesetzt und so den langsamer wachsenden Arten, wie Pfaffenhütchen oder Weißdorn wieder mehr Licht und Platz geschaffen.
Die dickeren Stämme konnten zu Brennholz für die Vogelschutzhütte aufgearbeitet werden. Das dünnere Astmaterial wurde zusammengetragen und zu Asthaufen aufgeschichtet. Diese bieten Verstecke für zahlreiche Kleintiere und auch Überwinterungsmöglichkeiten für Igel und Co. Die zweite Gruppe musste gegen Brombeeren angehen, da die langen Brombeerranken einige Flächen mit Sträuchern überwucherten. Manchmal waren die Freiwilligen im Dickicht kaum mehr zu erkennen. Mit Astscheren konnten sie wieder Bewegungsraum gewinnen. Damit verschafften sie auch den wertvollen Magerrasengesellschaften wieder mehr Platz und drängten die Brombeeren fürs erste wieder zurück. Diese Arbeit ging nicht ohne Kratzer und Dornenstiche ab. Entschädigt wurden die Helferinnen und Helfer durch das gemeinsame Naturerlebnis und die Geselligkeit beim gemeinsamen Nachmittagskaffee.
Neben solchen Arbeitseinsätzen führen der NABU und die HGON übers Jahr regelmäßig Exkursionen und Veranstaltungen durch, zu welchen alle Naturinteressierten herzlich willkommen sind. Weitere Informationen finden Sie unter: www.hgon-giessen.de oder www.nonnenroth.de/nabu
Ehrenamtliche Helfer im Einsatz in der NABU-Biotoppflege
Die Haselnuss - der Frühlingsbote
Dann sprach Gott:
Das Land lasse junges Grün wachsen,
alle Arten von Pflanzen, die samen tragen,
und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen
mit ihrem Samen darin.
So gescha es.
Das Land beachte junges Grün hervor,
alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen,
alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen
mit ihrem Samen darin.
Gott sah, dass es gut war ...
Erstes Buch Mose 1, 11 - 12
Nonnenroth, 04.01.2015 (hw) // Den Jahreswechsel nutzten viele Bürgerinnen und Bürger für erholsame Spaziergänge in der Natur. Für viele wirkte der Wald schwarz-braun und düster. Wer aber genauer hingeschaut hat, stellte fest, dass so manche Knospe kurz vor dem Bersten ist. So zählen die Haselnusssträucher zu den allerersten Pflanzen, die im Frühjahr (Vorfrühling) blühen. Bereits im Herbst und Winter des Vorjahres warten an seinen Zweigen die Knospen des nächsten Jahres.
Neben kleinen, bräunlichen Laubknospen bemerken wir walzenförmige Gebilde, die etwas steif von den Zweigen abstehen. Sie sind mit bräunlichen Schuppen bedeckt, die fest aneinander liegen. In den ersten warmen Tagen des Frühlings, manchmal schon Ende Dezember, Anfang Januar, strecken sich die geheimnisvollen Gebilde. Sie werden dreimal so lang wie vorher. Lose hängen sie von den Strauchzweigen herab, die Blütenstände des Haselstrauchs. Es sind die Kätzchen, die männlichen Blüten. Zwischen den braunen Knospen der Blätter finden wir an den Zweigen weitere kleine Gebilde, die ebenfalls von braungrünen Knospenschuppen geschützt werden. Man kann sie von all den anderen Knospen deshalb unterscheiden, weil aus ihnen so etwas Ähnliches wie ein roter Federbusch herausragt. Das sind die Knospen der weiblichen Blüten. Sowohl die männlichen Haselkätzchen, als auch die weiblichen Haselblüten, halten keinen Nektar bereit. Und sie duften auch nicht. Die Blüten des Haselstrauchs warten eigentlich nur auf trockenes Wetter und eine leichte Frühlingsbrise. Dann schüttelt der Wind große Wolken des leichten, gelben Blütenstaubs aus den Kätzchen des Haselstrauchs. Mit ihren klebrigen Federbüschen fangen die weiblichen Blüten diese Blütenpollen auf. Der Wind bestäubt also die Blüten des Haselstrauchs. Jetzt beginnt auch die Leidenszeit für Millionen von Pollenallergikern. Nach dem milden Winter 2014/2015 sind die ersten Hasel- und Erlenpollen bereits unterwegs.
Wir verkürzen die Wartezeit auf das Christkind
Die Waldläufer
Nonnenroth, 20.12.2014 (hw) // Die Naturkinder Nonnenroth trafen sich, wie alle vier Wochen, in der Vogelschutzhütte. Der Wetterbericht hatte wieder mal recht, heute gibt es keinen garstigen Wintertag und keinen Schneefall. Der Jugendleiter, Heinz Weiss, erzählte den Kindern, dass morgen (21.12.) Winteranfang und der kürzeste Tag des Jahres ist.
Ben, 9 Jahre alt, ist sich sicher, das in diesem Jahr statt der weißen, eher eine grüne Weihnacht sein wird. Der richtige Winter mit Frost und Schnee kommt noch, so die Meinung der Naturkinder. Mit viel Freude und Forscherdrang konnten es die Kinder dann kaum erwarten in den Wald auf Spurensuche zu gehen und ganz genau hinzusehen, was sich da so tut. Beim Spaziergang hat es sich gelohnt, einen Blick in die blattlosen Bäume zu werfen. So manche Vogelnester waren leicht aufzuspüren. Da kam auch schon mal die Frage: „Was für ein Baum ist das eigentlich?" Während im Sommer die Blätter Auskunft über eine Baumart geben, sind es im Winter Knospen und Rinde, die mehr über einen Baum verraten, so Weiss. Aus den Knospen erscheinen im Frühjahr Blätter und Blüten. Die Rinde eines Baumes ist wie eine sehr dicke Haut, die vor Krankheiten, Feuchtigkeit und Feuer schützt. Gleichzeitig bietet sie tausenden von Lebewesen ein kleines Zuhause. Natürlich konnte die Gruppe auch die Spuren von Reh, Wildschwein, Mäusen und Spechten bestimmen.
Mit ihrem Ausflug in den Wald haben die Naturkinder das Warten auf das Christkind verkürzt und sich auf den Weihnachtsabend eingestimmt.
Mehr Naturschutz im Staatswald
Infotafel
Nonnenroth, 10.12.2014 // hw. Ein Spaziergang oder eine Fahrradtour von Nonnenroth zu den Hungener Dreiteichen führt die Bürgerinnen und Bürger seit neuestem zu einer neu aufgestellten Infotafel im Hungener Wald – Kernfläche Naturschutz-.
Hessen-Forst informiert die Besucherinnen und Besucher darüber, dass sich hier eine „Kernfläche Naturschutz" befindet. Sie ist eine von 3.000 Einzelflächen im hessischen Staatswald und soll vielen seltenen Tieren und Pflanzen als Lebensraum dienen. Hier bleibt der Wald künftig sich selbst überlassen.
Im Jahre 2010 hat das hessische Umweltministerium auf eine, nicht zuletzt von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) mit langem Atem betriebene gesellschaftliche Diskussion reagiert und eine Naturschutzleitlinie (NLL) für den hessischen Staatswald in Kraft gesetzt.
Sie enthält im Wesentlichen drei Elemente: eine Konkretisierung des Artenschutzes durch Bestimmungen zum Habitatbaumschutz und zu Sorgfaltspflichten im forstlichen Betrieb, ein Konzept langfristigen Ausweisung und Entwicklung von nutzungsfreien Flächen, sogenannte Kernflächen, auf rund 20.000 ha und Arten- bzw. Habitatpatenschaften von Forstämtern.
Foto:hw
Hintergrund
Das Vorkommen sommergrüner Laubwälder ist auf den Osten Nordamerikas, Teile Ostasiens und Mitteleuropa beschränkt. Hessen liegt im Zentrum der Verbreitung dieses Naturerbes, von dem allerdings keine ursprünglichen Reste mehr erhalten sind. Die Wälder in Europa haben mehrere nahezu vollständige Rodungen durchlebt. In der Konsequenz wurde das System der nachhalteigen Forstwirtschaft entwickelt. Es stellte eine dauerhafte Bewaldung dadurch sicher, dass – grob beschrieben – flächenmäßig nicht mehr eingeschlagen werden sollte als nachwächst. Der so bewirtschaftete Wald konnte allerdings nie alle Lebensraumfunktionen des Waldes erfüllen, insbesondere die Lebensgemeinschaften, die auf absterbendes und totes Holz in großen Dimensionen angewiesen sind, haben im Wirtschaftswald keinen Platz. Sie stellen allerdings den größten Teil der biologischen Vielfalt der sommergrünen Laubwälder. Dieses Defizit haben inzwischen die forstlichen Versuchsanstalten und die Landesforstbetriebe erkannt und bemühen sich um eine gewisse Totholzanreicherung.
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Das hessische Kernflächenkonzept in Hessen hatte man sich vorgenommen, auf rund 20.000 ha Staatswald eine natürliche Waldentwicklung zuzulassen. Fast die Hälfte davon sind bereits bestehende Prozessschutzflächen wie der Nationalpark Kellerwald, Wälder im Naturschutzgebiet (NSG) Kühkopf-Knoblauchsaue oder Naturwaldreservate.
Für die Auswahl der Flächen kamen jene in Betracht, die aufgrund von Bestandsalter oder faunistische Ausstattung grundsätzlich bereits eine hohe „Naturnähe" aufwiesen. Solche Flächen sind nach Jahrhunderten der Bewirtschaftung allerdings nur noch da zu finden, wo Bewirtschaftsungshindernisse bestehen, also vornehmlich an Sonderstandorten, an denen die Holzernte erschwert oder unmöglich war. Diese Flächen sind allerdings keineswegs repräsentativ für das was eigentlich zu schützen gilt, nämlich den sommergrünen Laubwald auf seinen typischen, mitunter nährstoffreichen Standorten, auf denen Totholz großer Dimension wachsen kann.
Großflächige, einem ursprünglichen Waldbild auch nur nahekommende Gebiete waren im Wirtschaftswald nicht mehr zu finden. Damit können wesentliche Lebensraumfunktionen des ursprünglichen Waldes in den Kernflächen nicht abgebildet werden, weil diese zu klein sind, um alle Waldstadien dauerhaft auch für anspruchsvolle baumbewohnende Arten bereitzustellen. Dennoch haben HGON, BUND und SDW das Kernflächenkonzept als Einstieg in mehr Waldnaturschutz mitgetragen und sich aktiv, wie auch die NABU Gruppe Nonnenroth, an der Flächenauswahl beteiligt. (Literatur: HGON Mitgliederinfo 2014)
Baustelle und Spielplatz
NABU Nonnenroth weiht Kinderhütte ein - Fleißige junge Handwerker
Der Architekt mit seinem Team
Hungen, 26.10.2014 (pad). Am Sonntag wurde in Nonnenroth Einweihung gefeiert: Seit dem Frühling hatten die Kinder der Nabu-Ortsgruppe Nonnenroth an ihrem „Budchen“ gebaut, nun ist es endlich fertig. Nicht nur von den Eltern, auch von Ortsvorsteher Werner Leipold gab es für die jungen Baumeister Lob und Anerkennung.
Das kleine Häuschen verschmilzt mit der Tanne, unter und um welche die Kinder es gebaut haben. Ausgedacht hat sich das Architekt Florian Göttsche. „Wir wollten ein Budchen bauen, und da habe ich den Plan dazu gemacht“, erzählt der Elfjährige. Nicht nur das Material, auch die benötigten Werkzeuge waren darauf bereits verzeichnet.
Zunächst hatten im März Karl Bopp sowie Heinz und Wilfried Weiss das Grundgerüst errichtet.
Als die Schulkinder auf ihrem Weg die Erwachsenen beim Arbeiten sahen, kam sofort die Frage: „Wann dürfen wir denn mitmachen?“ Wenige Tage später ging es für die jungen Handwerker los. Zunächst wurden die Bretter aus dem Sägewerk Weil in Bellersheim sortiert, dann zugeschnitten und angeschraubt. Als nächster Bauschritt wurde das Dach aufgenagelt und mit Teerpappe eingedeckt.
Da die Nabu-Gruppe aus Kindern von anderthalb bis elf Jahren besteht, hatte Vorsitzender Heinz Weiss zunächst erwartet, dass die ganz Kleinen bei der Baustelle noch nicht helfen können. Doch statt zu spielen wollten auch sie mit anpacken und fanden auch einige Aufgaben, bei denen sie sich mit einbringen konnten. Zwischendurch wurden die Bretter allerdings auch immer Mal wieder zum Spielzeug umfunktioniert.
Umso stolzer ist man nun auf das in 130 Arbeitsstunden gemeinsam errichtete Hüttchen – die 23 Kinder hatten alle ihren Anteil am Bau. Auch Architekt Florian Göttsche stellte fest: „Der grobe Plan ist gut umgesetzt – ich bin zufrieden.“ Zur Einweihung dankte Heinz Weiss den Helfern und Sponsoren, der Bäckerei Hoppe sowie den Familien Gilbert Weiss und Rabanus. Neben der Einweihung stand am Sonntag aber auch eine Öko-Dorfrallye auf dem Programm, die am Steinernen Kreuz und dem Kinder- und Jugendwald vorbeiführte.
Hier wird kreativ gearbeitet
Beim gemeinsamen Kürbisschnitzen konnten sich Eltern und Kinder dann kreativ austoben. Auch das Essen war bereits im Halloween-Design gestaltet: Die Spinnen-Muffins und der Alien-Kirsch-Kuchen waren allerdings schnell verspeist.
Info-Stand „Gärtnern ohne Torf" am Umwelttag der Stadt Hungen
Hungen, 12.10.2014 (hw) // Reges Interesse herrschte am Info-Stand unter dem Motto „Gärtnern ohne Torf" in der Stadthalle am Umwelttag der Stadt Hungen. Die Standbetreuer, Sabrina Weiss-Leukert und Karl Bopp vom NABU Nonnenroth informierten die Besucher über die Bedrohung der letzten Moore und machten mit ihrer Aktion auch auf das Angebot an torffreien Erden aufmerksam.
Viele Besucher waren erstaunt, dass in den in Bau- und Gartenmärkten angebotenen Plastiksäcken mit der Bezeichnung „Erde" in den meisten Fällen Torf enthalten ist. Doch es gibt bewährte torffreie Alternativen, die leider noch wenig bekannt sind. Die Blumenerde ohne Torfanteil trägt zum Schutz der Moore und des Klimas bei. Diese im Handel angebotenen torffreien Produkte enthalten eine Mischung aus Kompost, Rindenhumus oder auch Holzfasern. Eine Zerstörung von Mooren für die Gewinnung von Torf wird dadurch vermieden. Beim Abbau von Torf werden erhebliche Mengen COzwei freigesetzt und damit das Klima belastet. Versuche in gärtnerischen Lehr- und Forschungseinrichtungen zeigen, dass mit torffreien Erden gleich gute Ergebnisse zu erzielen sind und Torf in Blumenerden entbehrlich ist. Der NABU findet es deshalb gut, dass Bau- und Gartenmärkte verstärkt torffreie Erden anbieten.
NABU unterwegs im Nationalpark Hohe Tauern
Blick auf den Großglockner und der Pasterze
Hungen/Matrei i. O., 08.10.2014 (hw) // Eine schöne und erlebnisreiche Wanderwoche verbrachten die NABU Mitglieder von Nonnenroth und Pohlheim im Nationalpark Hohe Tauern. Auf ihrer Fahrt über die wohl schönste Panoramastraße Europas veränderte sich Kilometer für Kilometer die Welt. Auf über 2500 Meter Seehöhe regiert die faszinierende Schönheit der Natur mit Murmeltieren, Wasserfällen, uraltem Gletschereis und dem höchsten Berg Österreichs, der Großglockner mit 3798 Metern.
Die Entstehung der Idee eines „Alpenparks" bis zur Etablierung des Nationalparks Hohe Tauern wäre ohne das Engagement der Naturschutzakteure nicht möglich gewesen, so der NABU Vorsitzende Heinz Weiss. Seit den ersten Bemühungen vor 100 Jahren, die Hohen Tauern unter dauerhaften Schutz zu stellen, wurde viel erreicht. Der über drei Bundesländer, Kärnten, Salzburg und Tirol gehende Nationalpark ist heute ein Refugium für seltene Tier- und Pflanzenarten und bietet vielfältige Lebensräume, die einzigartig in den Alpen sind. Für Menschen aus Nah und Fern ist der Nationalpark nicht nur ein Erholungsraum, sondern auch ein Ort, um die Natur zu erleben und zu entdecken.
Für die Naturfreunde aus Hessen war Matrei Ausgangspunkt für viele Wandertouren. Gleich am ersten Tag war Kondition gefordert, 1.300 Höhenmeter mussten zur Bergstation Goldried, Ausgangspunkt des Europa-Panorama-Weges Kals - Matreier -Törl - Kals, geschafft werden. Von hier aus waren zig Dreitausender zu sehen. Am nächsten Tag führte vom Parkplatz Lucknerhaus (1.918 m) aus eine leichte Wandertour hinauf ins Hochgebirge zur Stüdlhütte.
Stets begleitet vom schroffen Gipfelaufbau von Österreichs höchstem Berg führte der Weg entlang des Ködnitzbaches zur Lucknerhütte (2.241 m). In Serpentinen ging es weiter zur Stüdlhütte, 2.802 Meter.
Aufstieg zur Stüdlhütte
Nach einer ausgiebigen Pause in der architektonisch außergewöhnlichen Hütte nahm man eine lohnende Abstiegsvariante durch das Teischnitztal nach Kals.
Teischnitztal
Eine weitere Tour führte die Gruppe auf einen einzigartigen Panoramaweg, der von der Kaiser-Franz-Josef-Höhe durch die sogenannten „Schatztunnels" erreicht wurde. Ohne größere Steigungen führte der Weg oberhalb des größten Gletschers der Ostalpen, der Pasterze, mit grandiosem Blick auf den Großglockner zur Gamsgrube. Die Jagdhausalmen (2.009 m) im hinteren Defereggental sind die ältesten Almen Österreichs und ein Pflichtbesuch für jeden Nationalparkwanderer. Die aus Stein gebauten Almen wirken wie ein Gebirgsdorf aus dem Himalaja. Naturkundliche Lehrtafeln geben Auskunft über viele Besonderheiten in diesem Tal unter anderem über den größten Zirbenwald der Ostalpen. Bei der Durchquerung des Schwarzbachtales konnten Bartgeier und Steinadler beobachtet werden. Weitere Wanderungen führten durch das Umbaltal zur Clarahütte (2.036 m).
Im Tal der Isel
Hoch über dem Talkessel von Matrei thront die Zunigalm (1.846 m). Von hier aus genießt man bei schönem Wetter einen atemberaubenden Panoramablick ins Tauern- und Virgental, auf die Glockner-, Granatspitz-, Venediger- und Schobergruppe. Leider löste sich an diesem Tag der Nebel nicht auf, was sehr schade war. Dafür ließ man sich von der Hüttenwirtin mit der weitum bekannten Süßspeise, des legendären Schwarzbeeromlett, verwöhnen.
Der Garten als Lebensraum
Die Licher Waldfüchse zu Gast beim NABU Nonnenroth
Nonnenroth, 30.07.2014, (cm) // Die "Blauen Waldfüchse" des Licher Waldkindergartens e.V. waren zu Gast bei Ole in Nonnenroth. Nachdem Ole seiner Kindergruppe sein Zuhause gezeigt hat wurde der Tag bei uns im Garten gemeinsam begonnen. Dann spazierten die Waldfüchse mit Ihren Erziehern Lena und Jannis zur NABU-Hütte. Die ist so wunderschön und ein Paradies für Kinder, besonders das neue Budchen. Auf dem Weg dorthin haben wir noch unsere Hühner und Pferde besucht. In der Hütte gab es dann erst mal ein leckeres Frühstück.
Foto: hw
Die kleinen Waldfüchse
Als die Kinder anschließend die Hütte und das Gelände eroberten, tauchten viele Fragen auf. Was ist das da oben für ein großer Vogel? Wie heißt dieser bunte Käfer? Und was ist das da überhaupt für ein Tier? Wir waren sehr froh als Du, lieber Heinz, als Vorsitzender des NABU Nonnenroth, den Kindern die Fragen geduldig beantwortet hast und auf unterhaltsame und liebenswerte Art viel Wissenswertes über die Natur vermittelt hast. Nach einigem toben und turnen ging es über den Kirchberg zurück in den Wiesengrund wo die Eltern ihre zufriedenen Kinder abholen konnten. Auf dem Rückweg war immer wieder Dein Name zu hören. Du hast die Kinder begeistert und über die Tiere in der Hütte wurde noch viel gesprochen. Vielen Dank daher für die seit vielen Jahren herausragende Kinder- und Jugendarbeit und dafür, dass die Waldfüchse beim NABU Nonnenroth zu Gast sein durften.
Bergvogel-Exkursion im schönen Simmental
Foto: SVS/Birdlife Schweiz
Hungen/Lenk, 18.7.2014, (hw) // Die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON), Arbeitskreis Gießen, nahm an der 74. Bergvogelexkursion, 28.6. – 1.7.2014, teil. Mit dabei der NABU Nonnenroth. Ausrichter der Veranstaltung war der Schweizer Vogelschutz und BirdLife Schweiz. (SVS/BirdLife Schweiz) Ausgangspunkt für die Exkursionen war das Städtchen Lenk.
Rostblättrige Alpenrose Foto: hw
Hier trafen sich 130 Ornithologen und Naturinteressierte, davon 50 % Frauen, um die Berg- und Vogelwelt, die Moorlandschaften und die blumenreichen Alpweiden kennenzulernen. Die Bergvogelexkursionen bestanden aus je zwei Halb- und Ganztagesexkursionen. Es wurden verschiedene, leichte bis schwerere, Touren angeboten. So fanden alle eine passende Exkursion.
Lenk hat einer der schönsten Talabschlüsse im Berner Oberland.
8 Exkursionsleiter führten die Gruppen
Die nächsten SVS Bergvogelexkursionen finden vom 20. - 23. Juni 2015 auf der Riederalp
im Aletschgebiet statt.
Lasst die Vögel nicht hängen!
Nonnenroth, 6.7.2014 (hw) // Jetzt reift überall das Obst. Um dieses zu schützen, greifen viele Gartenfreunde zu billigen Vogelschutznetzen. Diese Netze werden für Vogel- und Tierarten schnell zu einer grausamen Todesfalle. Beim Versuch, sich aus dem Netz zu befreien, verheddern sich die Tiere immer mehr und es droht ihnen ein langer, unglaublich qualvoller Todeskampf. Für einen Grünspecht, der sich nun gar nicht von Beeren ernährt, wurde solch ein Netz zur Todesfalle.
Grünspecht verendet im Netz
Spaziergänger entdeckten den Vorfall in einem Garten und informierten die NABU Gruppe. Deshalb bitten die Naturschützer, wenn möglich, auf Vogelschutznetze zu verzichten. Gärtnerinnen und Gärtner, die doch ihre Beeren mit einem Netz schützen wollen, müssen sich dieser Problematik bewusst sein und für den Schutz der Tiere sorgen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass richtig angebrachte, gut gespannte und regelmäßig kontrollierte farbige Mehrwegnetze kaum eine Gefahr für Vögel und Igel darstellen.
Ohne Raupen keine Schmetterlinge
Hungen, 26.06.2014 (hw) // Wer kennt nicht die Geschichte von der kleinen Raupe Nimmersatt? Es ist eines der schönsten und besten Kinderbücher. Ein Kultklassiker, der seit zig Jahren weltweit viele Kinder und Erwachsene begeistert. Sein Schöpfer, Eric Carle, wurde übrigens vor wenigen Tagen 85 Jahre alt. Der Autor beschreibt in seinem Buch die Entwicklung eines Schmetterlings, wie aus einer hässlichen Raupe ein wunderschöner Schmetterling werden kann. Dass sie sich vielerorts so rar gemacht haben, dürfen wir uns selbst zuschreiben, so der Schmetterlingsexperte, Ernst Brockmann. In den meisten Fällen haben wir Menschen ihren Lebensraum zerstört. Um Schmetterlinge besser schützen zu können, muss man Genaueres über sie wissen.
Raupe des Tagpfauenauges
Weil es dazu viele Menschen braucht, organisierte die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz, (HGON), Arbeitskreis Gießen, eine Schmetterlings-Exkursion. Der Arbeitskreisleiter, Heinz Weiss, konnte 23 Naturinteressierte begrüßen. Wie schon bei früheren Exkursionen übernahm der Biologe Brockmann dankenswerterweise die Führung. Treffpunkt war die Wetteraue bei Lich-Niederbessingen. Ziel der Veranstaltung: Neuigkeiten und Wissenswertes zu den verschiedenen Schmetterlingsthemen und damit die Bevölkerung zu ermuntern, bei Schmetterlingszählaktionen zum Beispiel „Tagfalter-Monitoring Deutschland", mitzumachen. Laut Brockmann, hat das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) die bundesweite Koordination übernommen. www.tagfalter-monitoring.de
Schachbrettfalter
Gerade die Falter eigenen sich besonders gut dafür, so der Biologe, da sie sehr attraktiv und leicht zu erfassen sind. Viele Arten stellen sehr spezifische Ansprüche an Lebensraum und Klima, die aber in vielen Fällen zu wenig erforscht sind. Tagfalter reagieren sehr empfindlich auf Veränderungen ihrer Umwelt und spiegeln damit sehr gut den Zustand unserer Landschaft und Lebensräume wider. Nach einer Einführung über die richtige Fangtechnik durften die Teilnehmer mit dem Schmetterlingsnetz ihr Glück versuchen. Nach dem Bestimmen, z.B. Schachbrettfalter Schornsteinfeger, Ochsenauge u.v.a., wurden die Falter wieder frei gelassen. Die Teilnehmer zeigten sich begeistert und hoffen auf eine baldige Wiederholung dieser Exkursion.
23. Nonnenrother Dorffest
Am Donnerstag, 29. Mai 2014, lachte die Sonne nicht vom Himmel. Es regnete, aber trotzdem hieß es,
„Auf geht`s zum Nonnenrother Dorffest“. Ab 10 Uhr verwandelte sich der “Backhausplatz“ dank der Hilfe der Nonnenröther in einen kleinen, aber bunten Festplatz mit Gottesdienst, Live-Musik, Spiel, Essen und Trinken.
Mit dabei die örtliche NABU Gruppe, die so manche Mitmach-Aktion für Kinder und Junggebliebene vorbereitet hatte.
Unter dem Motto – „Mit Freude die Natur erforschen, lachen, lernen und erleben“ nutzten viele Besucher das Angebot. Vom Dorffestrummel zogen sich viele Kinder in die Vereinshütte zurück.
Hier konnten sie malen, puzzeln, in Büchern schmökern oder auf dem Vereinsgelände spielen. Ab 14 Uhr startete die Ökorallye trotz des Regens und alle machten mit.
Auf dem Weg gab es acht beschilderte Stationen. Durch genaues hinschauen, beobachten oder nachdenken schafften es die Kinder die Fragen zu beantworten. Sie hatten dabei sehr viel Freude und fanden es ganz toll, mit aufgeweichten Fragebögen zurückzukommen. Elida Flor-Nevares bemalte in der Hütte die Gesichter der Kinder, denen es riesigen Spaß machte, in fantasievolle Rollen zu schlüpfen, um sich so in ein anderes Wesen zu verwandeln. (hw)
Ökorallye am Dorffest Nonnenroth
Nonnenroth, 22.05.2014 // Im Rahmen des Dorffestes Nonnenroth laden für Donnerstag, 29. Mai ab 14:00 Uhr die Mitglieder der NABU Gruppe Nonnenroth, Kinder, Eltern und Junggebliebene dazu ein, mit dem Fahrrad oder auch als Spaziergänger die nähere Umgebung unseres Ortes zu entdecken. Ausgangs- und Endpunkt ist die Vogelschutzhütte „In den Gärten“, von wo aus ein Streifzug mit dem Rad oder auch zu Fuß, rund um den Ort gestartet werden soll. Hierbei sollen an 12 Stationen Aufgaben gelöst werden. Für die Teilnahme ist die Einwilligung der Eltern erforderlich. In der Vereinshütte liegen Malvorlagen, Bücher oder Puzzle bereit. Gemeinsame Spiele, wie z. B. Fallschirmspiele sorgen für weitere Abwechslung und die Kinder können sich von Elly schminken lassen. (hw)
Hessen blüht - Helfen Sie mit!
Eine Maßnahme zur Umsetzung der Hessischen Biodiversitätsstrategie
Damit Insekten weiter Nahrung haben.
Auch NABU beteiligt sich an der Gestaltung von Kunstleitpfosten
Nonnenroth, 26.04.2014 // Auch der NABU Nonnenroth hat sich an der Kunstleitpfosten- Mitmachaktion im Vorfeld der Landesgartenschau in Gießen beteiligt. Pünktlich zur offiziellen Eröffnung konnten drei gestaltete Pfosten an der Hauptstraße, Kreuzung Grünberger Straße, auf dem Pumpenstück aufgestellt werden. Die Kinder und Betreuer machten sich seit vielen Wochen gemeinsam Gedanken, wie das Projekt letzten Endes aussehen soll. Natürlich sollte es einen Bezug zu unserer Naturschutzarbeit haben. Zufälligerweise wurde die Gruppe auf eine Auftaktveranstaltung in der Naturschutzakademie in Wetzlar, wo die Hessische Biodiversitätsstrategie offiziell vorgestellt wurde, aufmerksam. Vielfalt ist Leben! Das wäre doch das richtige Thema für unsere Kunstleitpfosten, so der Vorsitzende Heinz Weiss.
Aus den vielen gesammelten Naturmaterialien, den Vogel- und Schmetterlingsmotiven, die die Kinder in den Osterferien und sogar am Sonntag noch bemalten, kreierten sie und ihre Betreuer mit viel Gestaltungsfreude ein kleines Kunstwerk.
NABU Kinder auf der Baustelle
Nonnenroth, 29.03./ 12.04.2014 // Das Bauprojekt der NABU Naturkinder macht große Fortschritte. Auch heute, am Samstagvormittag, kamen wieder zwanzig "kleine und große BauarbeiterInnen" um mit anzupacken.
Bei der ersten Bauaktion auf dem Gelände der NABU Nonnenroth versuchte das Team noch die kleineren Kinder in einer gesonderten Bastelecke zu beschäftigen. Umsonst! Die Baustelle war viel zu interessant. Die Kinder wollten mit anpacken und halfen eifrig mit. Im schnellen Wechsel wurde die Baustelle vom Arbeitsplatz zum Spielplatz und umgekehrt.
Zwischendurch ein Spielchen, das muss sein!
Um die Kinder geht es beim Bau des Budchens. Sie sollen an ihrem Hüttchen mit bauen und mitgestalten.
Zunächst kamen in den Köpfen - Eltern wie Betreuern - Zweifel auf, ob so kleine Stöpsel zwischen 3 und 6 Jahren überhaupt schon mit bauen können. Sie können! Und jeder, der miterlebt, mit welcher Begeisterung und welchem Arbeitseifer kleine und große Kinder am Häuschen mit bauen, lässt daran keinen Zweifel mehr aufkommen.
Tagpfauenauge / Foto Heinz Weiss / 30.03.2014
Huflattich / Foto Heinz Weiss / 24.03.2014
Wir bauen ein Budchen
Nonnenroth, 15.3.2014 // Auf der Baustelle der NABU Naturkinder ging es am Samstag hoch her. 20 hochmotivierte Kinder kamen, um beim „Budchenbau" zu helfen. In der
letzten Woche wurden die Vorarbeiten mit dem Aufstellen des Rahmes abgeschlossen.
Der Rohbau unseres Häuschens
Karl, Wilfried und Heinz mussten da ganz schön in die Hände spucken, um fertig zu werden.
Die Kinder inspizierten jeden Tag, wenn sie vom Schul- oder Kindergartenbus kamen, die Baustelle, und fragten immer wieder: „ Wann können wir mit unserer Arbeit beginnen?".
Dann war es endlich so weit. Voller Spannung standen sie in den Startlöchern, um mit anzupacken. Zuerst wurden Arbeitsgruppen gebildet, die Arbeitsabläufe erklärt und die Aufgaben verteilt. Voller Eifer und Begeisterung ging es dann an die Arbeit.
Hier wird gemessen, sortiert und diskutiert
Bretter wurden grob nach verschieden Längen sortiert, dann mussten die Felder des Rahmens genau ausgemessen und die Bretter dementsprechend zugeschnitten werden. Es wurde gebohrt und schließlich wurden die sogenannten Schwarten an die Balken angeschraubt.
Die Seitenwände werden verschalt
Die andere Gruppe deckte das Dach mit Paneelen.
Der Arbeitsplatz auf dem Dach war sehr begehrt
Alleine vier Bautrupps waren am Häuschen beschäftigt und hier war Teamarbeit gefordert, die übrigens vorbildlich funktionierte. Michael, Swen und Karl unterstützten, wenn notwendig, die Kinder bei ihren Arbeiten.
Gemeinsam klappt das schon
Die kleinsten Kinder bildeten eine eigene Gruppe. Sie beschäftigten sich mit den vielen Materialien, die auf dem Gelände so herum lagen und damit viel Raum für ihre Phantasien boten. Auch sie bohrten und schraubten oder kochten auf dem „Holzherd" eine Gemüsesuppe.
Naja, ob das was wird mit dem Budchen?
Ja, das waren für alle ein paar tolle Stunden!
Kinderträume werden wahr!
Nonnenroth, 25.01.2014 – Die Naturkinder der NABU Nonnenroth trafen sich am Samstag zu einem Arbeitseinsatz an der Vereinshütte. Die Betreuer konnten 20 gut gelaunte Kinder begrüßen. Die Erwartungen waren sehr groß, denn heute sollte endlich mit dem Bau unseres Budchens begonnen werden. Aber zuerst stellte Florian seinen selbst angefertigten Bauplan den Kindern in der Vogelschutzhütte vor. Alle hörten gespannt zu! Er erklärte, wo das kleine Häuschen aufgebaut, wie breit, wie lang und wie hoch es werden soll.
Ja, sogar eine Material- und Werkzeugliste ist in seinem Plan zu finden. Die Kinder fanden das alles ganz toll und stimmten einstimmig für den vorgelegten Entwurf.
Baubesprechung
Danach waren die Kinder nicht mehr zu halten. Mit großem Engagement schleppten sie Holzbalken herbei. Ein Sponsor stellte sie zur Verfügung.
Die Kinder packen mit an
Die Kinder können es kaum erwarten bis die Arbeiten weitergehen. Zwischenzeitlich sind die bestellten Bodeneinschlaghülsen eingetroffen und die Bautätigkeiten können in den nächsten Wochen fortgesetzt werden.
Was machen wir nur mit dem Regenwurm?
Unser Dorf Nonnenroth an einem Novembertag
Nonnenroth, 26.11.2013 (hw) // Heute leicht gepudert, Adventsstimmung liegt in der Luft. Der Wetterbericht meldet nach Auflösung des Frühnebels einen schönen Tag. Am Nachmittag, bei blauem Himmel, reger Flugverkehr über unserem Dorf. Die Glücksvögel, 1.300 Kraniche, ziehen nach Süden um zu überwintern. Momentan rasten an Frankreichs größtem Stausee in der Campagne mehr als 40 Tausend Kraniche.
NABU Nonnenroth e. V.
Massendurchzug von Kranichen
Nonnenroth, 12.11.2013 - 10.000 ziehende Kraniche am Himmel über Nonnenroth.
Was für ein Naturschauspiel! Am Nachmittag, innerhalb einer Stunde, anhaltender und ununterbrochene Massendurchzug von Kranichen. In schnell aufeinanderfolgenden Ketten überflogen sie in einem zwei Kilometer breiten Korridor unser Dorf. Die Höhepunkte waren am 11. und 12. November mit jeweils 3700 und 5600 Exemplaren.
Aufmerksame Naturfreunde konnten die laut trompetenden „Glücksvögel“ am Himmel beobachten und waren beeindruckt von diesem Herbstschauspiel.
Ornithologen rechnen mit 250.000 Vögeln die über Hessen hinweg fliegen werden.
Da Kraniche in Hessen, wie bei uns in der Gemarkung, manchmal eine Zwischenrast einlegen, um sich vom anstrengenden Flug zu erholen und Nahrung aufzunehmen, bittet der Naturschutz alle Spaziergänger und Naturbeobachter um Rücksichtnahme.
An den Rastplätzen sollte man einen Abstand von 400 Meter einhalten, um erschöpfte Tiere nicht unnötig zu beunruhigen.
Hessen liegt in einer Hauptzugroute der Kraniche auf ihrem Weg von der Ostsee in ihre Winterquartiere im Südwesten Europas. An ihren größten nördlichen Sammelplätzen – z.B. bei Rügen und an der Mecklenburgischen Seenplatte – finden sich im Herbst 100.000 bis 120.000
Kraniche ein. Bei günstiger Witterung brechen einzelne Schwärme früh morgens auf und ziehen südlich und nördlich am Harz vorbei. Sie erreichen dann das Weserbergland und Thüringen und fliegen meist in den Nachmittags- und Abendstunden weiter durch Hessen. Schwerpunkte des hessischen Durchzuges sind die Flusstäler Ober- und Mittelhessens, wo einige Tiere bei schlechten Flugbedingungen auch Rastgebiete aufsuchen. „Mitte Oktober und Anfang November gibt es bei günstiger Witterung oft ‚Massenflugtage‘, an denen in kurzer Zeit bis zu 50.000 Vögel über Hessen hinweg ziehen.
Beim Weiterflug mit 50 bis 70 km/h erreichen die über Hessen ziehenden Vögel die Auen von Main und Rhein und fliegen schließlich über Frankreich weiter nach Südwesten. „Für den Naturbeobachter sind die ziehenden Kraniche an ihrer keilförmigen Formation und den trompetenartigen Rufen zu erkennen. Die kräftigen und erfahrenen Tiere fliegen an der Spitze, dann folgen Familien mit durchschnittlich zwei Jungtieren. Bei günstigen Flugbedingungen können die bis 1,30 Meter großen Tiere ohne Halt bis nach Südeuropa fliegen. Manche legen bei Wetterumschwüngen aber auch eine Rast in Hessen ein. Sie landen z.B. im Amöneburger Becken, an der Werra, an der Ohm und der Lahn. Auch Feuchtgebiete in der Wetterau und die Rheinauen in Südhessen sind gern aufgesuchte Orte zum Ausruhen. Die Rücksichtnahme an den Rastplätzen ist notwendig, weil viele Kraniche bereits eine weite Flugstrecke hinter sich haben, wenn sie in Hessen eine Pause einlegen. Sie brauchen Ruhe und die Gelegenheit, etwas zu fressen und wieder Kräfte zu sammeln.
Ein gruseliger Kürbiskopf
Nonnenroth, 19.10.2013 – Leuchtende Kürbisköpfe dürfen im Herbst und natürlich für Halloween nicht fehlen. Die Naturkinder der NABU Nonnenroth freuten sich und konnten es kaum erwarten Kürbisse zu schnitzen. Das Halloween-Team mit Claudia und Sabrina organisierten für die 18 angemeldeten Kinder die Kürbisse. An einem herrlichen, sonnigen und warmen Herbsttag baute man vor der Vogelschutzhütte eine lange Werkbank auf, damit auch ja jedes Kind genügend Platz zum Basteln hatte.
Hier wird kreativ gearbeitet
Jeder konnte sich dann seinen Kürbis aussuchen und ein Motiv auf den Kürbis zeichnen. Dann ging es ans Schnitzen. Einige Erwachsene halfen mit, denn scharfe Messer sind gefährlich und Kürbisse hart.
Es gab keine Verletzte!
Zuerst wurde mit dem Messer ein runder Deckel vom Kürbis abgeschnitten. Der Deckel musste so groß sein, dass genügend Platz zum Ausschaben blieb. Die Kerne und das Fruchtfleisch wurden mit einem Löffel entfernt, dann die Löcher für die unheimlichen Fratzen in die Schale geschnitzt.
Zum Schluss stellte man ein Teelicht hinein und das Gesicht wurde so von innen beleuchtet.
Präsentation der Kunstwerke
Aus dem übrig gebliebenen Kürbisfleisch zauberte das Halloween-Team eine leckere Kürbissuppe. Die schmeckte den Kindern so gut, dass mehrmals Nachschlag geholt wurde. Die Kürbisköpfe sind eine Idee der Iren. Sie schnitzten die Gesichter in Rüben, um sich damit vor bösen Geistern zu schützen. Irische Auswanderer brachten den Brauch in die USA. Heute ziehen auch bei uns im Dorf die Kinder von Haustür zu Haustür und bitten um Süßigkeiten.
Ein Wald voller Pilze
Nonnenroth, 21.09.2013 – Die Naturkinder Nonnenroth trafen sich, wie alle vier Wochen, zum Naturtreff in der Vogelschutzhütte. Heute, bei herrlichem Wetter und Herbstanfang, ging es hinaus in den Wald. Denn, Herbstzeit ist Pilzzeit! Auf unserer Entdeckungstour fanden wir einen kleinen Wald voller Pilze. Kleine und große, lange und kurze, weiße, grüne und gelbe.
Sie waren auf liegen gebliebenen Ästen, auf Mulmresten unterschiedlicher Baumarten, auf stehenden und liegenden Stämmen zu finden. Die Kinder waren einfach begeistert von der Artenvielfalt der Pilze. Und schon wieder riefen drei, vier Kinder gleichzeitig: „Kommt her, kommt her, wir haben hier einen tollen Pilz gefunden“. Neugierig wurde er betrachtet, betastet und daran gerochen. Es war der Zunderschwamm. Aus ihm wurde früher Zunder hergestellt, mit dem sich Feuer einfach entfachen ließ. Pilze kommen in fast allen Lebensräumen vor und sind wichtig im Kreislauf der Natur. Sie spielen im Wald eine sehr wichtige Rolle. Denn ohne Wald keine Pilze und ohne Pilze kein Wald. Sie sind nährstoffreicher als Pflanzen und somit auch Nahrungsgrundlage für viele andere Lebewesen, wie Springschwänze, Milben und Käfer. Wer Pilze sammeln und verzehren möchte sollte genau wissen, ob sie ungenießbar oder sogar giftig sind. Ein Pilzexperte kann darüber Auskunft geben.
Die Pilzexperten
NABU wandert in der Hohen Tatra
Strebske Pleso/Hungen, 11.9.2013 - Eine Wanderwoche im Tatra Nationalpark (TANAP) verbrachten kürzlich die NABU Gruppen Nonnenroth, Holzheim und Dorf-Güll. Der Nationalpark wurde 1949 gegründet, er hat eine Fläche von 741 Quadratkilometer und ist der älteste der slowakischen Republik. Die höchste Erhebung des nur 26 km langen und 17 km breiten Gebirges ist die 2655 m hohe Gerlsdorfer Spitze (Gerlachovsky stit).
Zehn Gipfel erreichen eine Höhe von 2600 m, die anderen fünfzehn sind mehr als 2500 m hoch. Die scharfen Spitzen der Gipfel verdanken ihre Form den Gletschern, welche die Hohe Tatra vor vielen Tausend Jahren überzogen. Die Tatraspitzen sind die höchsten im gesamten Karpatenbogen und haben in Europa nördlich und östlich der Alpen keine Konkurrenten. Im kleinsten Hochgebirge der Welt findet man fast alles, außer Gletscher, was auch die Alpen bieten. Bei einem Spaziergang durch den Kurort Strebske Pleso (Tschirmer See, 1335m ü.d.M.) hatte man vom Ufer des Bergsees einen schönen Ausblick auf die zackige Silhouette der Tatragipfel, aus der die Viererspitze des Vysoka (2547m), die einer Königskrone ähnelt, hervorragt.
Bergsee Strebske Pleso
Dank ihrer Lage bietet die Tatra wunderschöne Aussichten auf die einzelnen Gebirgsteile. Zu den malerischsten gehört der Blick aus dem Talkessel Liptovska und Popradska. Gut markierte Wege, insgesamt 600 km, führten die Gruppe zu so manchen Highlights.
Steini, der Steinkauz
Nonnenroth, 6.7.2013. Bei schönstem Sommerwetter fand einer unserer monatlichen Samstagstermine statt. Diesmal sollten die Niströhren für die Steinkäuze kontrolliert werden. Die Erwartungen der Naturkinder, endlich mal einen Jungvogel persönlich kennen zu lernen, war sehr groß.
Im Streuobstgebiet „Vogelsang" hat der NABU drei hölzerne Bruthöhlen in die Bäume gehängt. Immer zwei in enger Nachbarschaft: einen für das Weibchen mit den Jungen und einen für den Vater, der Futter heranbringt und Vorräte anlegt. Für die Zählung der Jungen dürfen die Naturkinder auch vorsichtige Blicke in die Nistkästen riskieren. Bei der Kontrolle der zweiten Röhre war die Freude groß. Ein kleiner Steinkauz drückte sich in eine Ecke und verharrte ganz still. Bei Gefahr machen sie das so und stellen sich damit tot. Heinz holte vorsichtig den kleinen Kauz aus der Röhre. Die Kinder, die noch nie einen jungen Steinkauz gesehen hatten, waren fasziniert und schlossen die Eule mit den großen schwefelgelben Augen gleich in ihr Herz.
Jeder wollte den kleinen Kerl mal streicheln und auf die Hand nehmen. Mit „Hallo Steinkauz, herzlich willkommen in Nonnenroth", begrüßten sie ihn. Für das possierliche Eulentier wurde auch schnell ein Name gefunden: Steini. Und alle wünschten ihm ein langes Leben inmitten dieser alten Obstbäume. Denn nur hier, und sonst nirgends, hat der Steinkauz seinen Lebensraum. Die Kinder erfuhren auch, dass seit über dreißig Jahren die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz und die NABU Gruppe Nonnenroth mit aufgehängten Bruthöhlen in den Streuobstgebieten, dem Steinkauz unter die Flügel greifen.
Jetzt blühen sie wieder, die Hochstamm-Apfelbäume und verwandeln
unsere Landschaft in ein Blütenmeer.
Foto: H. Weiss
Hochstamm-Obstbäume gehören in Nonnenroth zum vertrauten Bild der traditionellen Kulturlandschaft. Es sind Obstbäume, bei denen die ersten Äste erst ab in 1,80 Meter Höhe beginnen.
Sie umgeben als Obstgärten unser Dorf, säumen als Alleen Straßen und Wege oder sind als Streuobstwiesen locker über die Landschaft verteilt.
Deshalb sind Hochstammbäume wichtig!
Vielfältiges Landschaftsbild: Hochstämme bereichern, prägen und strukturieren die Landschaft und trage so zu einem vielfältigen Landschaftsbild bei.
Erholungslandschaften: Obstgärten sind mit ihrem Jahreszeitlich wechselnden Kleid attraktiv für Erholungssuchende.
Artenvielfalt: Hochstammobstgärten sind ein unentbehrlicher Lebensraum für viele bedrohte Tierarten.
Sortenvielfalt: Hochstammbäume weisen eine große Vielfalt an verschiedenen Obstsorten auf und stellen daher ein unentbehrliches Genreservoir für alte Sorten zum Wiederentdecken dar.
Vielfältiger Geschmack, vielfältige Verwendung: Die Vielfalt an Sorten garantiert eine große Vielfalt unterschiedlicher Geschmacksnoten, die sich für verschiedene Verwendungszwecke wie die Mostherstellung oder das Dörren besonders gut eignen.
Bekassine - Vogel des Jahres 2013
Hungen, 14.4.2013 - Am Sonntagabend um 18 Uhr mit Horst Scherer Vögel zu beobachten, da sind Überraschungen garantiert. Eine hoch interessierte Gruppe von 32 Vogelfreunden folgte der Einladung des Arbeitskreises Gießen der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON).
Treff- und Ausgangspunkt war die Kläranlage in Hungen-Utphe. Die Teilnehmer kamen mit großen Erwartungen in die Horloffaue bei Utphe, denn alle wollten die seltene Bekassine, Vogel des Jahres 2013, sehen.
Foto: Hubert Schreier
Gleich beim Start überraschte ein jagender Fischadler nicht weit entfernt die Hobby-Ornithologen. „Da fliegt ein zweiter Fischadler!", rief auf einmal Scherer und alle waren begeistert. Als ob er es gewusst hat, postierte er sich auf einem Baum und alle Spektive waren auf ihn gerichtet. In den flach überstauten Wiesen stocherten Grün- und Rotschenkel, sowie Kampfläufer nach Nahrung. Die seltene Rostgans wollte auf sich aufmerksam machen und überflog im Tiefflug die Gruppe. Und immer wieder die Frage aus der Gruppe: wo sind die Bekassinen?
Exkursionsteilnehmer
Der Exkursionsleiter dämpfte ein wenig die Stimmung, denn durch ihre heimliche Lebensweise und die gute Tarnung ihres Gefieders, ist die Bekassine (Gallinago gallinago) nur schwer zu entdecken. Allerdings heute, bei diesem herrlichen Frühlingswetter, so Scherer, werden wir bestimmt die Männchen mit etwas Glück bei ihren beeindruckenden Balzflügen beobachten und sogar hören können. Und endlich macht sie mit dem bekannten „Meckerflug" auf sich aufmerksam. Das Männchen steigt im scharfen Zick-Zack-Flug in die Höhe. Dann kippt es jäh zur Seite ab und stürzt im etwa 50 Grad Winkel schräg nach unten. Die bei diesem Sturzflug abgespreizten äußersten Schwanzfedern geraten durch den Luftstrom in Schwingung, was das wummernde Geräusch verursacht. Dieses dumpfe Wummern, ähnlich dem entfernten Meckern einer Ziege, das durch die Dämmerung hallt, gehörte zu den eindrucksvollsten Erlebnissen des abendlichen Spazierganges.
Horloffaue
Doch während man unsere „Himmelsziege" früher vielerorts meckern hören konnte, kommt man heute nur noch selten in den Genuss dieses Schauspiels. Grund ist der zunehmende Verlust ihres Lebensraumes und alljährlich werden in den Ländern der EU über 500.000 Bekassinen erlegt. Die Jagd auf eine so hoch bedrohte Art muss in gesamt Europa dringend ein Ende haben. Ohne den großen Einsatz von Naturschutzvisionären, wie Erhard Thörner, wäre die „Mittlere Horloffaue" heute kein Hotspot der Artenvielfalt.
Deswegen setzt sich auch heute noch die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON), in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und Gebietskörperschaften, für einen wirksamen Schutz der Aue ein.
Waldgeflüster
Am Samstag, dem 13. April trafen sich die Naturkinder Nonnenroth in der Vogelschutzhütte.
Bevor es hinaus in die Natur geht, gibt es zuerst immer ein Teamgespräch. Hier werden die Erfahrungen der letzten vier Wochen ausgetauscht. Natürlich wird auch darüber abgestimmt, was heute unternommen wird. Also, ging es in den nahegelegenen Wald, wo es so... viel zu entdecken gibt.
Noch wirkt der Wald schwarz-braun und düster, Bäume und Sträucher sind kahl. Im Verborgenen aber ist alles in höchster Bereitschaft, die Knospen kurz vor dem Bersten. Nach dem nächsten warmen Regen wird das zarte Grün der Blätter von einem Tag auf den anderen überhand nehmen. Dies alles passiert ohne Zutun des Menschen. Pflanzen und Tiere leben nach ihrem eigenen Plan.
Ja mehr noch: Wälder berühren und begeistern uns, bringen uns zum Staunen und können uns regelrecht verzaubern.
Hier war der Specht am Werk
Auf der Suche nach dem Buschwindröschen
Hier werden die Baumaterialien für das Budchen deponiert.
Der Wald will uns was zuflüstern ...
Im Buchenwald suchten wir uns einen schönen, sonnigen Platz, an dem wir uns wohl fühlten.
Wir legten uns hin und schlossen die Augen, um zu horchen. Maxi war das alles nicht so geheuer
und sie blieb lieber stehen. Wir konzentrierten uns ganz auf die Geräusche des Waldes um uns herum.
Psst, hörst du etwas? Lass uns lauschen! Der Wind rauschte in den Baumkronen, Äste knackten und Vögel zwitscherten. War das etwa ein Specht? Der Wald sprach mit tausend Stimmen zu uns. Und die Phantasie der Kinder war „Grenzenlos".
Osterbasteln im Vogelhaus
Am 16. März trafen sich 19 Kinder in der Vogelschutzhütte zum Osterbasteln. Regina, Leiterin der Bastelgruppe, hatte einige Materialien vorbereitet. Die Kinder waren mit der Aufgabe sehr beschäftigt. Mit großer Konzentration und Kreativität wurde gearbeitet.
Alle waren letztendlich sehr stolz auf ihr Kunstwerk. Ja, Ostern kann jetzt kommen!
Präsentation einiger Kunstwerke
Wald erleben und verstehen
Der Wald steckt voller großer und kleiner Wunder
Gut gelaunt und voller Freude kommen wir aus dem Wald nach Hause
Auf den Spuren des Frühlings
Die Naturkindergruppe traf sich am Samstag, 23. Februar in der Vogelschutzhütte, um den Frühling zu suchen.
Aber bevor es in die Natur ging, wurde der geheimnisvolle Inhalt der Dosen gelüftet. In jeder war ein schwarz-weiß-gestreifter Sonnenblumenkern versteckt. Und beim Vergleich untereinander stellten wir fest: Jeder Kern besitzt ein eigenes Streifenmuster, kein Samen gleicht dem anderen.
Der Februar bringt uns vor allem in der ersten Hälfte noch strengen Frost, so auch heute. Eine dünne Schneeschicht liegt auf Gärten und Wiesen und deckt Samen, Kräuter, Gräser, Knollen und Zwiebeln zu. Sie sind alle bereit zum Wachsen und warten nur auf wärmere Tage.
Ja, und wir fanden tatsächlich auf unserer Beobachtungstour in die Natur die ersten Anzeichen des beginnenden Frühlings.
Voller Forscherdrang wurden verschiedene Sträucher und Bäume untersucht. An den Zweigen fand man Knospen, die unterschiedliche Farben und Formen hatten, aber auch anders angeordnet waren.
Was haben wir denn hier? Der Haselstrauch zählt zu den Frühlingsboten in der Natur und kündigt den begonnen
Vorfrühling an. Er blüht von Februar bis März. Die Kätzchen sind ein wichtiger Pollenlieferant für viele Wildbienen.
Sich Zeit lassen für das Umsetzen von Fantasien und Kreativität und sei es mitten auf der Straße im Siedlungsbereich.
Das ist einfach toll!
Der Rotmilan kreiste heute um 12 Uhr über unsere Vogelschutzhütte und wollte damit auf sich aufmerksam machen, dass er auch wieder aus dem Winterquartier zurück ist.
Umweltbildung: Winteraktion 2013
Die Naturkinder des NABU trafen sich am Samstag, 26. Januar, in der Vogelschutzhütte. Man verständigte sich schnell: Bei Minusgraden und guter Schneelage ging es hinaus in die Natur. Wir wollten draußen im Wald sein und spannendes über das Leben der Tiere im Winter erfahren. Denn der Winter ist eine echte Herausforderung für unsere Tiere und Pflanzen.
Spurensuche im Schnee
Spielerisch tauchten wir ein in die Tierwelt im Winter. Welche Tiere halten jetzt Winterschlaf?
Und wer ist trotz Winter aktiv und hinterlässt seine Spuren im Schnee?
Gemeinsame Spiele: eine Schneeballschlacht, Purzelbäume im Schnee und die Spurensuche garantierten eine spannende Stunde im Winterwald.
Naturkinder Nonnenroth starten durch
Kurz vor Weihnachten zu basteln wäre doch ideal zum Start für die neuen Gesichter
in der Kindergruppe Nonnenroth, so Regina Stark vom NABU Nonnenroth.
Für das erste Treffen mit 14 neuen Kindern hatte sich Regina, Leiterin der Bastelgruppe, den Weihnachtsmann ausgesucht.
Und das hat gut gepasst: denn die Kinder waren mit Eifer dabei für Mama und Papa Überraschungen zu basteln.
Die fünf Blockflötenspieler stimmten die Kinder auf eine erwartungsvolle Weihnacht ein.
Die Naturschutzgruppe zeichnet sich durch besondere Aktivitäten aus. Regelmäßig kommen die Mädchen
und Jungen in der Vereinshütte zusammen. Dabei werden u. a. Arbeiten erstellt die einen Bezug zur Natur haben um, wie der Vorsitzende Heinz Weiss erläuterte, schon sehr früh die Heranwachsenden mit ihrer Umwelt vertraut zu machen.